Der Hexenprozess 1580 in Junglinster
Im 16. Jahrhundert hat sich hier am Gericht in Junglinster unter der Herrschaft Bernhards von Metzenhausen, Herr von Linster und Inhaber der hohen Gerichtsbarkeit ein für die Zeit typischer Hexenprozess abgespielt. Nachfolgend aus der Originalgerichtsakte. Zwischen Scheutges Klauss, Meyer zu Röser, Kläger an einem und Hurten Theises frauwe, Grethen von Bergem, lasters der Zauberey halb beklagte und behaffte anderentheils. Nach Ubersehung des schriftlichen uffgerichten criminalischen proces und der behafften eggen Angift und Bekundung darin sie nach hochpeinlicher Befragung bekendt dass sie Gott dem almechtigen Marien seiner gebenedeitter Mutter und allen Gottes Heiligen abgesagt und dem boesen feind sich ergeben auch mit Irer Zauber-Kunst den Acker wie auch die früchten im Velt und den Meis zu underschiedlichen mahlen verderben helfen auch Kühe und pferdt nebent einem kleinen Kind bezaubert und umbbracht. Hochgerichts Meyer und Scheffen der Herrschaft Linster bevelehn der behafften Sehle in händen des almechtigen Gottes und erkennen dass dero Körper erstlich ahn den gewohnlichen orth dem Galgenberg in den lompen (sic) Strick gestelt, dasevst Ir das Urtheil vorgelesen und folgents durch den nachrichter ins Hochgericht dyser Herrschaft linster gefürt und daselbst von leben zum thot hingericht und derselb Cörper zu Eschen verbrent werden solle, dero bewegliche und unbewegliche gütter zu Nutz des Hochgerichts Herrn confiscierent, davon jedoch die richterliche Kosten dieses proces zu vueren deduciert und abgezogen werden sollen. Le Château de Bourglinster & la Seigneurie de Linster (ACB)