An der Raiderwand vor dem Gemeindegebäude in Junglinster an der Rue de Bourglinster


Junglinster

Junglinster bestand noch im 17. Jh. aus den Ortschaften Junglinster und Lauterborn, die im Laufe der Zeit miteinander verschmolzen. In den alten Schriftstücken ist nicht immer eindeutig, ob es sich bei der Bezeichnung Linster um Altlinster oder Junglinster handelt. Fakt ist, dass, belegt durch Funde im Gebiet des heutigen Junglinster, an der damaligen Römerstraße Kirchberg – Altrier – Bitburg, bereits von 96 bis 400 n. Chr. hier eine rege Siedlungstätigkeit stattgefunden hat. Das Patronatsrecht von Lincera, wie der Ort damals hieß, wurde im 10. Jh. der Abtei Echternach zugeschrieben. 1313 ging das Recht an das Kloster Clairefontaine über. Aber bereits 1336 finden wir es zusammen mit dem Präsentationsrecht in den Händen der Herren von Linster, die auch die hohe Gerichtsbarkeit besaßen. In Lauterborn befand sich eine bedeutende Mühle, die ein paar Jahrhunderte lang zur Burg Burglinster gehörte. Die Zeit der Regentschaft von Maria-Theresia brachte Ruhe und Wohlstand nach Junglinster, wie dies noch heute prächtige Wohnhäuser und Höfe aus dieser Epoche bezeugen. Hatte der Erste Weltkrieg keine weiteren schweren Auswirkungen auf Junglinster, so wurde der durch die Anbindung an das Eisenbahnnetz hervorgerufene Aufschwung durch den Zweiten Weltkrieg vorübergehend aus”gebremst”. Der Zusammenschluss mit der Gemeinde Rodenburg zu einer der flächengrößten Gemeinden Luxemburgs begünstigte die rasante Entwicklung von Junglinster als Hauptort und Sitz der Gemeinde. Durch die einmalige Lage zwischen dem Müllerthal, dem Moselgebiet und der Stadt Luxemburg ist Junglinster mit seinem großen, gepflegten Wanderwegenetz, der schönen abwechslungsreichen Landschaft und den vielen historischen und kulturellen Highlights auch zu einer gesuchten Wanderdestination geworden.